Simone Young
aus Hamburg
Als weltweit erfolgreichste Orchesterdirigentin gibt Simone Young der Opernwelt erstmals auch ein weibliches Gesicht. Als sie als erste Frau den erzkonservativen Herrenclub der Wiener Philharmoniker dirigierte, war sie im achten Monat schwanger und sagte: "Ich will nicht befehlen, ich will überzeugen." Heute feiert sie als Intendantin und Chefdirigentin der Philharmoniker Hamburg, eines der traditionsreichsten deutschen Orchester, in der Hamburgischen Staatsoper einen Erfolg nach dem anderen.
Simone Young wurde am 2. März 1961 in Sydney geboren und ist irisch-kroatischer Abstammung. Ihr Vater ist Anwalt und die Mutter Schneiderin. Erste Erfahrungen mit Musik machte sie als Fünfjährige am Klavier ihrer Großmutter.
Sie studierte Komposition und Klavier in ihrer Heimatstadt Sydney und begann ihre Dirigierkarriere an der Oper von Sydney 1985. Im Alter von 24 Jahren stand sie erstmals in einem Orchestergraben, nachdem sie für einen erkrankten Kollegen einspringen musste.
1991 wurde sie Assistentin von James Conlon an der Oper in Köln und danach von Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin und bei den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth. Barenboim wurde zu einem ihrer größten Förderer.
Seither hat sie am Royal Opera House Covent Garden in London, an der Wiener Staatsoper, an der Opéra Bastille in Paris, an der Metropolitan Opera in New York und an anderen wichtigen Opernhäusern sowie auch viele berühmte Sinfonieorchester weltweit dirigiert, unter anderem die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker, die New York Philharmonic, die Staatskapelle Dresden und die Stuttgarter Philharmoniker.
Von 1999 bis 2002 war Simone Young Chefdirigentin des Bergen Philharmonic Orchestra und von 2001 bis 2003 Chefdirigentin und künstlerische Leiterin der Opera Australia in Sydney und Melbourne.
Seit 2005 ist sie Intendantin der Hamburgischen Staatsoper sowie Hamburgische Generalmusikdirektorin. Seit 2006 ist sie Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
2006 wurde sie zur Dirigentin des Jahres (Auszeichnung der Zeitschrift Opernwelt) gewählt und ist seit 2007 Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.