Dietmar Hopp
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Dietmar Hopp ist als einer der Gründer des Softwareherstellers SAP sowie als Mäzen des Bundesligaclubs TSG 1899 Hoffenheim bekannt. Er gehört zu den reichsten Männern in Deutschland.
Hopp kam im April 1940 in Heidelberg zur Welt. Nach dem Abitur studierte er bis 1966 erfolgreich in Karlsruhe Nachrichtentechnik. Anschließend ging er zu IBM, wo er zunächst in Stuttgart als Softwareentwickler tätig war, bevor er 1968 als Systemberater in der Mannheimer IBM-Niederlassung eingesetzt wurde.
- SAP
1972 hatte er dann wohl die Idee seines Lebens. Mit vier Kollegen von IBM ? Hans-Werner Hector, Claus Wellenreuther, Klaus Tschira und Hasso Plattner ? gründete er die Firma Systemanalyse und Programmentwicklung, kurz SAP. Aus dem kleinen Unternehmen in Walldorf bei Heidelberg entstand der größte europäische Softwarehersteller, der weltweit immerhin die Nummer vier ist. Von 1988 an, als aus SAP eine Aktiengesellschaft wurde, war Hopp zehn Jahre lang der Vorstandsvorsitzende, dann bis 2003 Aufsichtsratsvorsitzender. Anschließend für immerhin noch zwei Jahre Mitglied des Aufsichtsrats.
- Weitere Firmen
Hopp hält viele Beteiligungen an weiteren Firmen. Dabei gibt es neben dem bloßen finanziellen Aspekt für ihn auch oft noch andere Investitionsgründe. Er sieht sich zum einen als Fürsprecher seiner Heimatregion und versucht möglichst viele Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Zum andern lässt er sich manchmal auch durch persönliche Argumente wie Freundschaft leiten. Exemplarisch dafür steht der 1999 erfolgte Kauf der damals schwer angeschlagenen Henninger Brauerei-Gruppe seines Golffreundes Werner Kindermann, die er inzwischen aber weitgehend wieder veräußert hat. Hopp hat hier Verluste bewusst in Kauf genommen.
Vor allem ist Hopp im Bereich Biotech aktiv. Er besitzt Anteile von mehr als einem Dutzend Biotech-Unternehmen wie GPC Biotech, Cytonet und Sygnis, mehrere davon in seiner Geburtsstadt Heidelberg. Im Gesundheitssektor hat er zudem Beteiligungen an den Firmen GeTeG und InterComponentWare, die bei Gesundheitskarten in der ersten Liga spielen. Abgesehen von diesen Vorlieben ist Hopps Investorentätigkeit weit gestreut. Er ist Haupteigentümer der Getränke-Holding Actris und hält Anteile an Firmen aus ganz unterschiedlichen Branchen.
- TSG 1899 Hoffenheim
2008 hatte Hopp sein großes Ziel mit der TSG 1899 Hoffenheim erreicht: die Fußball Bundesliga. Dabei begann sein Engagement für den Verein 1989 deutlich kleiner. Er stellte dem damals in der Kreisklasse dümpelnden Klub, für den er in seiner Jugend selbst gespielt hatte, ein paar tausend Mark für neue Trikots und weitere Ausrüstung zur Verfügung. Dann weitete Hopp seine Unterstützung aus und die TSG setzte zu einer im deutschen Fußball einmaligen Erfolgsgeschichte an. Aufstieg folgte auf Aufstieg. Gleichzeitig wurde die Infrastruktur angepasst. Höhepunkt war Anfang 2009 die Eröffnung der gut 30.000 Zuschauer fassenden Rhein-Neckar-Arena in der Stadt Sinsheim, zu der Hoffenheim gehört. Die Baukosten von circa sechzig Millionen Euro übernahm Hopp.
- weiteres Mäzenatentum im Sport
Neben seinem Engagement für die TSG 1899 Hoffenheim ist Hopp mit viel Leidenschaft auch bei anderen Vereinen beziehungsweise in anderen Sportarten als Geldgeber aktiv. Im Fußball unterstützte er den SV Waldhof Mannheim mehrfach mit insgesamt über drei Millionen sowie den nordbadischen Amateurclub FV Lauda. Im Handball trug er zum Aufschwung der in Mannheim spielenden Rhein-Neckar-Löwen bei. Im Eishockey sind die Adler Mannheim von ihm mitgesponsort. Außerdem fördert er über den Golf Club St. Leon-Rot den Nachwuchs in dieser Sportart.
- Dietmar Hopp Stiftung
In St. Leon-Rot bei Heidelberg ist die 1995 ins Leben gerufene Dietmar-Hopp-Stiftung ansässig. Hopp stattete die gemeinnützige GmbH mit einem beachtlichen Vermögen aus. Er übertrug ihr rund siebzig Prozent seiner SAP-Aktien zum damaligen Wert von etwa vier Milliarden Euro. Die Stiftung setzt sich für Projekte und Fördermaßnahmen in den Bereichen Sport, Bildung, Soziales und Medizin ein.
2004 gründete Hopp nach einer Auseinandersetzung mit der Staatsanwaltschaft Mannheim die mit wesentlich weniger Mitteln ausgestattete Stiftung ProJustitia. Diese Stiftung wurde mit 2,5 Millionen Euro Anfangskapital bedacht und soll die Forschung auf dem Gebiet der Rechtswissenschaften, insbesondere der deutschen Strafjustiz unterstützen.
- Sonstiges
Hopp ist in der Liste der reichsten Menschen der Welt des Forbes-Magazins von 2008 geführt. Das Manager-Magazin bezeichnete ihn im selben Jahr als den neuntreichsten Deutschen. Inklusive der Stiftung wird sein Privatvermögen auf etwa 6,3 Milliarden Euro geschätzt. Hopp ist verheiratet mit Anneliese Zeuner und hat mit ihr zwei Söhne, Oliver und Daniel. Sohn Daniel, Jahrgang 1980, ist bereits Geschäftsführer der SAP-Arena und der Adler Mannheim.
Hopp bekam zudem zahlreiche Medaillen und Titel verliehen. Er ist Ehrenbürger in mehreren Orten seiner Heimatregion, er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Zudem kürte ihn Capital 2008 zum Sport-Manager des Jahres.