Bernd Wrede
aus Hamburg
Bernd Wrede ist ein deutscher Wirtschaftsmanager. Er wurde im März 1943 in Hamburg geboren. Zunächst machte er sein Abitur, bevor er ebenfalls in Hamburg und in Würzburg Betriebswirtschaft studierte und die Universität 1966 als Diplom-Kaufmann verließ.
1972 stieg er beim international tätigen Speditions- und Logistikunternehmen Kühne und Nagel ein, mit denen er im Laufe seiner Karriere noch öfter zu tun hatte. Nach sechs Jahren im Unternehmen wurde er 1978 zum Vorstand für Finanz- und Rechnungswesen berufen. Nachdem er diesen Job vier Jahre lang erfolgreich ausgeführt hatte, ging er 1982 in quasi gleicher Funktion zu Hapag Lloyd, wo er die Verantwortung für die Bereiche Finanzen, Controlling und Datenverarbeitung übernahm. In dieser Rolle trug er maßgeblich zur Gesundung der von der Insolvenz bedrohten Hamburger Traditionsreederei bei.
1993 erreichte er dann die Spitze innerhalb des Unternehmens als ihm der Vorstandsvorsitz angeboten wurde. Den hatte er von 1993 an acht Jahre lang inne. In diese Zeit fielen zahlreiche Änderungen im Konzern, den er laut Kritikern in einem selbstherrlichen Gutsherren-Stil führte. Das brachte ihm auch nicht nur Freunde bei Hapag Lloyd und dessen neuen Mutterkonzern TUI, der früheren Preussag, ein. Diesen Verkauf hatte er selbst eingefädelt. Ende 2001 musste er schließlich seinen Hut nehmen als sein auslaufender Vertrag trotz positiver Geschäftszahlen nicht mehr verlängert wurde.
Neben seiner Beschäftigung bei Hapag Lloyd saß er noch in zahlreichen Aufsichts- und Beiräten. Unter anderem auch bei Bertelsmann, wo er jedoch 2002 im Zuge von Umstrukturierungen gehen musste. Neben seiner harten und herrischen Art besitzt der passionierte Golfer auch eine andere Seite. 2002 arbeitete Wrede für den symbolischen Lohn von einem Euro für den Hamburger Senat, den er bei der Umstrukturierung des damals noch im Besitz der Hansestadt befindlichen großen Pflegeunternehmens Pflegen und Wohnen beraten hat.
Er übt seitdem vielfach beratende Tätigkeiten aus. Zudem heuerte er wieder bei Kühne und Nagel an, für die er den Posten des stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden ausfüllte. Im Zuge des Verkaufs von Hapag Lloyd 2008/09 fiel auch immer wieder der Name Wrede. Verbandelt war er wohl mit beiden Bietern, der asiatischen Reederei Neptune Orient Lines und dem Konsortium aus Hamburger Unternehmern und der Hansestadt, die sich um seinen alten Spezi, Klaus-Michael Kühne von Kühne und Nagel formierte hatte und letztlich auch den Zuschlag erhielt. Bei der Reederei aus Singapur war er nach Zeitungsbereichten, die er aber nicht bestätigte, im Gespräch als Aufsichtsratsvorsitzender für die deutsche Reederei.
Wrede gehört seit Mitte 2009 dem Aufsichtsrat der HSH Nordbank an. Dessen Vorsitzender ist ebenfalls seit Sommer 2009 Ex-Deutsche Bank Chef Hilmar Kopper. Auf Grund der anhaltenden Krise des Finanzinstituts wurden diese Umstrukturierungen umgesetzt.